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Wärmerückgewinnung in Wohngebäuden - effiziente Systeme im Detail


In Zeiten steigender Energiekosten und des Klimawandels spielt Wärmerückgewinnung (WRG) eine entscheidende Rolle, um Energie zu sparen und die Umwelt zu schonen. Ziel einer Wärmerückgewinnung ist es dabei immer, ungenutzte Energie, welche an die Umwelt abgegeben werden würde, nutzbar zu machen. Besonders in Wohngebäuden gibt es verschiedene Arten von Wärmerückgewinnungssystemen, die je nach Bauweise und Anforderungen ideal eingesetzt werden können. In unserem aktuellen Beitrag stellen wir die 3 Systeme vor und zeigen, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie bieten.



  1. Zentrale Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung

Zentrale Lüftungssysteme sind besonders in modernen Neubauten oder umfassend sanierten Wohngebäuden beliebt. Diese Systeme arbeiten mit einer zentralen Lüftungseinheit, die die gesamte Wohnung oder das gesamte Haus mit frischer, gefilterter und vorgewärmter Luft versorgt.


Wie ist die Funktion?

Die zentrale Einheit saugt verbrauchte, warme Luft aus verschiedenen Räumen ab und führt sie durch einen Wärmetauscher. Gleichzeitig wird frische Außenluft angesaugt, die ebenfalls durch den Wärmetauscher geleitet wird. Dabei gibt die Abluft ihre Wärme an die frische Zuluft ab, ohne dass sich die beiden Luftströme vermischen. Der Wärmetauscher kann Wirkungsgrade von bis zu 90 % erreichen, was bedeutet, dass ein Großteil der Wärmeenergie zurückgewonnen wird. Ein Rotationswärmetauscher bietet im Bereich der Wohngebäude aufgrund der geringen Betriebskosten und der relativ hohen Effizienz viele Vorteile.


Vorteile:

  • Hohe Effizienz und Wärmerückgewinnung.

  • Gleichmäßige Luftverteilung im gesamten Gebäude.

  • Verbesserte Luftqualität durch Filterung der Frischluft.

 

Nachteile:

  • Höhere Installationskosten, da Luftkanäle im gesamten Gebäude verlegt werden müssen.

  • Benötigt Platz für die zentrale Einheit und die Verrohrung.

 

Zentrale Systeme sind besonders geeignet für Neubauten, bei denen die Planung und Installation von Luftkanälen von Anfang an berücksichtigt werden kann.

 

 

  1. Dezentrale Lüftungssysteme

Dezentrale Lüftungssysteme sind eine flexible Alternative zu zentralen Anlagen und eignen sich besonders gut für Bestandsgebäude oder einzelne Räume. Diese Systeme bestehen aus kleineren, separaten Einheiten, die in einzelnen Zimmern installiert werden, meist direkt in der Außenwand.


Wie ist die Funktion?

Jede dezentrale Einheit enthält einen Wärmetauscher und arbeitet unabhängig. Sie saugt die verbrauchte Raumluft an und gibt die Wärme an ein keramisches Element ab. Die anschließend von außen in den Raum geleitete Frischluft wird dann mittels des vorab erwärmten keramischen Elementes aufgewärmt. Diese Einheiten arbeiten oft im Wechselmodus, bei dem sie im Rhythmus die Luftströmung umkehren und so eine kontinuierliche Wärmerückgewinnung ermöglichen.


Vorteile:

  • Einfache Nachrüstung in Bestandsgebäuden, da keine komplexen Lüftungskanäle erforderlich sind.

  • Flexibilität bei der Installation, da einzelne Einheiten unabhängig voneinander arbeiten.

  • Geringere Investitionskosten pro Einheit.

 

Nachteile:

  • Geringere Effizienz im Vergleich zu zentralen Systemen, da die Wärmerückgewinnung oft nur punktuell erfolgt.

  • Möglicher Lärmpegel durch Körperschall, da die Geräte direkt in den Wänden installiert sind.

 

Dezentrale Systeme sind besonders nützlich, wenn eine Nachrüstung notwendig ist oder wenn einzelne Räume gezielt mit Wärmerückgewinnung ausgestattet werden sollen, zum Beispiel in Schlafzimmern oder Wohnzimmern.


 

  1. Wärmepumpen

Wärmepumpen kombinieren die Wärmerückgewinnung aus der Umwelt, mit der Erwärmung von Wasser, das dann für Heizung und Warmwasserbereitung genutzt wird. Sie sind besonders vielseitig und können sowohl in Neubauten als auch in sanierten Altbauten eingesetzt werden. Dabei gibt es sowohl die Möglichkeit die Wärme aus der Luft zurückzugewinnen (Luft-Wasser-Wärmepumpe) oder aus dem Erdreich (Sole-Wasser-Wärmepumpe).


Wie funktioniert es?

Das System nutzt die Wärmeenergie aus der Abluft, Außenluft oder dem Erdreich und leitet diese über einen Wärmetauscher an ein Wasserkreislaufsystem weiter. Die entstehende Wärme kann dann entweder direkt in die Fußbodenheizung oder Heizkörper gespeist werden oder zur Erwärmung von Brauchwasser genutzt werden.


Vorteile:

  • Doppelte Nutzung: Erwärmung von Raumluft und Brauchwasser.

  • Effiziente Nutzung der Abluft oder Umwelt als Energiequelle, was auch bei niedrigen Außentemperaturen funktioniert, mit Ausnahme der Luft-Wasser-Wärmepumpe)

  • Eignet sich gut für eine Kombination mit Photovoltaik, um die Wärmepumpe mit erneuerbarer Energie zu betreiben.

 

Nachteile:

  • Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu reinen Lüftungssystemen.

  • Im Fall der Luft-Wasser Wärmepumpe: Abhängigkeit von Außentemperaturen, in sehr kalten Regionen kann die Effizienz beeinträchtigt werden.

 

Wärmepumpen bieten eine besonders flexible Lösung, da sie nicht nur zur Lüftung, sondern auch zur Erwärmung des Heiz- und Brauchwassers eingesetzt werden können. Sie sind eine ideale Lösung für moderne, energieeffiziente Häuser.


 

Fazit

Wärmerückgewinnungssysteme bieten vielfältige Möglichkeiten, die Energieeffizienz in Wohngebäuden zu steigern. Ob zentrale oder dezentrale Lüftungssysteme oder Luft-Wasser-Wärmepumpen – die Wahl des richtigen Systems hängt von der Bauweise, den Anforderungen und dem Budget ab. Insbesondere bei Neubauten lohnt es sich, auf zentrale Systeme zu setzen, während dezentrale Anlagen und Wärmepumpen auch ideal für Bestandsgebäude oder spezifische Anwendungen sind.

Im Rahmen unserer Energieberatung oder der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans, verschaffen wir uns gern auch zum Thema Wärmerückgewinnung einen kurzen Überblick und beraten Sie gern über weitere Möglichkeiten.

 


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